Acipenser sturio (LINNAEUS, 1758)
Der Stör ist unser größter einheimische anadrome Wanderfisch, d. h. er hält sich im Meer auf und wandert nur zur Fortpflanzung in die Flüsse auf. Er lebt im Meer vor allem in den Gezeitenzonen und ernährt sich hier von Bodentieren, Würmern, Insektenlarven, Schnecken und Muscheln. Der Stör hatte früher als Kaviarproduzent auch in Deutschland große wirtschaftliche Bedeutung.
Verbreitung in Europa:
Die West- und ostatlantische Küsten der gemäßigten Breiten. Im europäischen Verbreitungsraum bis nach Nordnorwegen und Island bis ins Mittelmeer und dem Schwarzen Meer.
Vorkommen in Deutschland:
Aufgrund der Zerstörung seiner Laichplätze in den unteren Zonen der Flüsse ist der Stör bei uns schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr vorhanden. Er gilt in Deutschland als ausgestorben bzw. verschollen.
Gefährdungsfaktoren:
Insbesondere durch die Gewässerbelastungen auch schon Anfang dieses Jahrhunderts wurden die Laichgründe in den Unterläufen der Ströme und Flüsse zerstört. Die Verschmutzung von Nord- und Ostsee hat gleichermaßen zur Verdrängung des Störs aus unseren Gewässern beigetragen. Als weiterer Gefährdungsfaktor wird der hohe Fangdruck um die Jahrhundertwende beschrieben.
Schutz:
Die Wasserqualität von Nord- und Ostsee als potentielles Wohngewässer des Störs muß wesentlich verbessert werden. Dies gilt ebenso für die Laichgründe, den Unterläufen von Strömen und Flüssen, die momentan noch sehr hohen Belastungen ausgesetzt sind.
Zur Fortpflanzung steigen die geschlechtsreifen Störe aus dem Meer in die Unterläufe der Flüsse, wo sie über festem Grund und Kiesbänken im strömenden Wasser ablaichen. Die schwarzen, kaulquappenartigen Larven schlüpfen nach 3 bis 6 Tagen, wandern aber oft erst nach ein bis zwei Jahren mit 40 bis 60 cm Länge wieder ins Meer ab.
Anzahl Eier pro Weibchen: | ca. 2.500.000 |
Eigröße: | 2 – 3 mm |
Fortpflanzungszeit: | April – Juli |
Geschlechtsreife: | M: 11. Jahr W: 14. Jahr |
TagesgradeTagesgrade sind die Summen der Tageswassertemperaturen über die Entwicklungszeit von Fischeiern: | 90 |
Der Stör ist ein Knochenfisch mit spindelförmigen Körper. Der Kopf ist zu einem Schnabel (RostrumBei Stören der spitz zulaufende oder schnabelartige Schädel Bei Flusskrebsen der spitze Fortsatz...) ausgezogen. Die Haut ist nackt und trägt 24-40 Seitenschilder, 11-13 Bauchschilder und 10-13 Rückenschilder. Die Schwanzflosse ist deutlich asymetrisch (heterocerkUnsymetrische Flossenform, der obere Teil der Flosse ist deutlich verlängert). Die Barteln sind rund und nicht gefranst. Die Unterlippe ist geteilt. Der Rücken ist blaugrau, die Seiten silbriggrau und der Bauch weißlich.
Flossenstrahlen:
Rückenflosse | 31-46 |
Schwanzflosse | 10? |
Brustflosse | 36-45 |
Bauchflosse | 26-34 |
Afterflosse | 22-33 |
FettflosseFlosse zwischen Rücken- und Schwanzflosse | keine |
24-40 Seitenschilder auf SeitenlinieDas Seitenlinienorgan ist eines der Hauptsinnesorgane der Fische. Namensgebend ist die bei vielen Fi...