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Autor Mäck, Andreas
Titel Biologie des Ukeleis (Alburnus alburnus) im Bodensee-Obersee Typ Report
Jahr 2009 Publikation Kurztitel der Zeitschrift
Band Ausgabe Seiten 68
Schlüsselwörter Fisch, Ukelei, Alburnus alburnus, Nahrung, Fortpflanzung, Wachstum
Zusammenfassung Während der Ukelei (Alburnus alburnus L.) noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den häufigsten Fischarten des Bodensees gehörte, gingen die Bestände in der Eutrophierungsphase stark zurück. Die Ergebnisse des Jungfisch-Monitorings zeigen jedoch, dass diese Fischart seit 2006 wieder die Jungfischbestände im Litoral vor Langenargen dominiert.
Ziel dieser Diplomarbeit war, grundlegende Daten zur Populationsdynamik, Fortpflanzung und Ernährung des Ukeleis zu gewinnen.
Untersuchungen zum Wachstum zeigten einen deutlichen Unterschied zwischen Fischen, die nach 2003 geschlüpft sind und älteren Ukeleis. Die Altersklasse 5+ (Jahrgang 2003) war 2008 überproportional häufig im Bestand vertreten.
Anhand der zeitlichen Entwicklung des Gonado-Somatischen-Indexes und des Reifegrades der Ovarien konnten Laichereignisse in der Zeit zwischen Mitte Juni und Mitte Juli 2008 festgestellt werden. Die berechnete Länge, bei der 50 % der Fische geschlechtsreif waren, betrug für Milchner ca. 8,4 cm LS und für Rogner ca. 8,9 cm LS. Somit beträgt das Alter, bei dem Ukeleis geschlechtsreif werden 2 bis 3 Jahre. Die Fekundität ist abhängig vom Gewicht der Rogner und betrug im Mittel ca. 3933 Oocyten pro Individuum und Jahr. Bezogen auf das Gewicht der Rogner entspricht dies 178,2 Eizellen pro Gramm und Jahr.
Im Freiland bestand die Hauptnahrung der Jungfische überwiegend aus Insektenimagos und einem geringeren Anteil Zooplankton, während hingegen die größeren und älteren Exemplare zu einem höheren Anteil Zooplankton fraßen. Den größten Teil der Zooplanktonorganismen stellten die Arten Daphnia hyalina und Leptodora kindtii. Die invasive Schwebgarnele Limnomysis benedeni wurde in der aufgenommenen Nahrung nicht nachgewiesen. Die Ergebnisse eines Fütterungsexperiments zeigen, dass diese Art meist nicht als Beuteobjekt registriert wurde. Allerdings konnte ein Lerneffekt des Erkennens von L. benedeni als Beute beobachtet werden.
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Organisation Abschlussarbeit Diplomarbeit
Herausgeber Eberhard-Karls-Universität Erscheinungsort Tübingen Editor
Sprache de Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe Kurztitel der Reihe
Band der Reihe Ausgabe der Reihe Edition
ISSN ISBN Medium
Bereich Expedition Konferenz
Notizen Geprüft (down) ja
Rufnummer PiPa @ sblank @ Signatur 2890
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Autor Küry, Daniel; Mertens, Marion
Titel Vorstudie zur Wiedereinführung der Moorgrundel (Misgurnus fossilis) in der Schweiz Typ Report
Jahr 2009 Publikation Kurztitel der Zeitschrift
Band Ausgabe Seiten 53
Schlüsselwörter Fisch, Schlammpeitzger, Misgurnus fossilis, Gefährdung, Vorkommen, Nahrung, Fortpflanzung, Habitat
Zusammenfassung
Adresse Greifengasse 7
Organisation Abschlussarbeit
Herausgeber Life Sience AG Erscheinungsort CH-4058 Basel Editor
Sprache de Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe Kurztitel der Reihe
Band der Reihe Ausgabe der Reihe Edition
ISSN ISBN Medium
Bereich Expedition Konferenz
Notizen Geprüft (down) ja
Rufnummer Signatur 2906
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Autor Nehring, Stefan; Essl, Franz; Klingenstein, Frank; Nowack, Christelle; Rabitsch, Wolfgang; Stöhr, Oliver; Wiesner, Christian; Wolter, Christian
Titel Schwarze Liste invasiver Arten: Kriteriensystem und Schwarze Listen invasiver Fische für Deutschland und für Österrreich Typ Report
Jahr 2010 Publikation Kurztitel der Zeitschrift
Band Ausgabe Seiten 185
Schlüsselwörter Fisch, Neozoon
Zusammenfassung
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Organisation Abschlussarbeit
Herausgeber Bundesamt für Naturschutz Erscheinungsort Bonn Editor
Sprache de Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe BfN-Scripten Kurztitel der Reihe
Band der Reihe 285 Ausgabe der Reihe Edition
ISSN ISBN 978-3-89624-020-0 Medium
Bereich Expedition Konferenz
Notizen Geprüft (down) ja
Rufnummer Signatur 2908
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Autor Wiesner, Christian; Wolter, Christian; Rabitsch, Wolfgang; Nehring, Stefan
Titel Gebietsfremde Fische in Deutschland und Österreich und mögliche Auswirkungen des Klimawandels Typ Report
Jahr 2010 Publikation Kurztitel der Zeitschrift
Band Ausgabe Seiten 196
Schlüsselwörter Fisch, Neozoon
Zusammenfassung
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Organisation Abschlussarbeit
Herausgeber Bundesamt für Naturschutz Erscheinungsort Bonn Editor
Sprache de Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe BfN-Skripten Kurztitel der Reihe
Band der Reihe 279 Ausgabe der Reihe Edition
ISSN ISBN Medium
Bereich Expedition Konferenz
Notizen Geprüft (down) ja
Rufnummer Signatur 2909
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Autor Haberbosch, Ralf; Hoffmann, Rainald; Wnuck, Hubert
Titel Vom Wildfluss zur Wasserstraße – Fischfauna und Fischerei im Mittleren Neckar Typ Report
Jahr 2012 Publikation Kurztitel der Zeitschrift
Band Ausgabe Seiten 106
Schlüsselwörter Fisch, Fischerei, Verbreitung, Neckar, Historie
Zusammenfassung
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Organisation Abschlussarbeit
Herausgeber Verband für Fischerei und Gewässerschutz Baden-Württemberg Erscheinungsort Stuttgart Editor
Sprache de Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe Kurztitel der Reihe
Band der Reihe Ausgabe der Reihe Edition
ISSN ISBN Medium
Bereich Expedition Konferenz
Notizen Geprüft (down) ja
Rufnummer Signatur 3027
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Autor van Deventer, John S.; Platts, William S.
Titel Microcomputer Software System for Generating Population Statistics from Electrofishing Data – User's Guide for MicroFish 3.0 Typ Report
Jahr 1989 Publikation Intermountain Research Station, General Technical Report INT Kurztitel der Zeitschrift
Band 254 Ausgabe Seiten 29
Schlüsselwörter Population, fischerei, software, dokumentation
Zusammenfassung
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Organisation Abschlussarbeit
Herausgeber Erscheinungsort Editor
Sprache Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe Kurztitel der Reihe
Band der Reihe Ausgabe der Reihe Edition
ISSN ISBN Medium
Bereich Expedition Konferenz
Notizen Geprüft (down) nein
Rufnummer 420 Signatur 2224
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Autor Knaack, J.
Titel Beiträge zur Biologie und Parasitenfauna der mitteleuropäischen Cobitiden Typ Report
Jahr 1960 Publikation Kurztitel der Zeitschrift
Band Ausgabe Seiten 91
Schlüsselwörter Schmerle, Cobitidae, Biologie, Anatomie, Ontogenie, Grundlagen, Fisch
Zusammenfassung
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Organisation Abschlussarbeit Dissertation
Herausgeber Erscheinungsort Potsdam Editor
Sprache de Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe Kurztitel der Reihe
Band der Reihe Ausgabe der Reihe Edition
ISSN ISBN Medium
Bereich Expedition Konferenz
Notizen Geprüft (down) nein
Rufnummer 10001 Signatur 2420
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Autor Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU)
Titel Durchgängigkeit für Tiere in Fließgewässern: Leitfaden Teil 1 – Grundlagen Typ Report
Jahr 2005 Publikation Kurztitel der Zeitschrift
Band Ausgabe Seiten 52
Schlüsselwörter Fisch, Fließgewässer, Verbau
Zusammenfassung
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Organisation Abschlussarbeit
Herausgeber Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, LFU Erscheinungsort Karlsruhe Editor
Sprache de Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie Kurztitel der Reihe
Band der Reihe 95 Ausgabe der Reihe Edition
ISSN 1436-7882 ISBN 3-88251-292-x Medium
Bereich Expedition Konferenz
Notizen Geprüft (down) nein
Rufnummer 893 Signatur 2486
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Autor Bauer, J.; Lehmann, R.; Hamm, A.; Auerswald, K.; Böhm, A.; Fischer-Scherl, T.; Hoffmann, W.; Kügel, B.; Merk, G.; Miller, H.; Hoffmann, H. J.
Titel Gewässerversauerung im nord- und nordostbayerischen Grundgebirge Typ Report
Jahr 1988 Publikation Kurztitel der Zeitschrift
Band Ausgabe Seiten 395
Schlüsselwörter Fisch, Versauerung, Makroinvertebraten, pH-Wert
Zusammenfassung
Adresse
Organisation Abschlussarbeit
Herausgeber Bayerische Landesanstalt für Wasserforschung Erscheinungsort München Editor
Sprache de Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe Kurztitel der Reihe
Band der Reihe Ausgabe der Reihe Edition
ISSN ISBN Medium
Bereich Expedition Konferenz
Notizen Geprüft (down) nein
Rufnummer Signatur 2487
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Autor Speierl, Thomas
Titel Fischökologische Funktionalität von Fließgewässerrenaturierungen im oberfränkischen Mainsystem Typ Report
Jahr 2007 Publikation Kurztitel der Zeitschrift
Band Ausgabe Seiten 324
Schlüsselwörter
Zusammenfassung 1. Im oberen Mainsystem, an Main und Rodach (Oberfranken/Nordbayern) wurden seit 1992 durch das Wasserwirtschaftsamt Bamberg ausgedehnte Fließgewässerrenaturierungen durchgeführt. Die Maßnahmen umfassen aktuell 25 Flussbereiche mit mehr als 15 km Länge. Flussbettaufweitungen, neue Seitenarme und die Anbindung der Aue und lateraler Gewässer erhöhen den Retentionsraum, verringern die Abflussgeschwindigkeit und verbessern den Geschiebetransport. Diese wasserbaulichen Maßnahmen verbesserten die natürliche Flussdynamik und erhöhten die Habitatvielfalt.
2. Schwerpunkt dieser Untersuchung der Jahre 1999 und 2002-2004 war die Erfassung der fischökologischen Funktionalität unterschiedlicher Renaturierungsmaßnahmen im oberen Mainsystem. Die Zusammensetzung und zeitliche Veränderung von Fischgemeinschaften wurde zwischen drei regulierten und renaturierten Flussbereichen verglichen. Der Einfluss morphologischer und hydrologischer Parameter auf die Fischbestände wurde analysiert (Breiten- und Tiefenvarianz bzw. Abfluss). Für die Leitfischart Barbe (Barbus barbus) wurde die Bestandsdynamik und der Populationsaufbau ermittelt. Zusätzlich zu weiteren Untersuchungen von renaturierten Flussbereichen wurden verhaltensökologische Mechanismen analysiert (Migrationsverhalten, Drift), die wichtige Zyklen der Rekrutierung von Flussfischen sind. Mit der Elektrofischerei und dem Zugnetz wurden aktive Fangmethoden genauso angewandt wie passive Methoden, zu nennen sind Forney-Methode, Lichtfallen, Drift- und Trappnetze, um die Fragestellungen detailliert zu bearbeiten (siehe Einleitung).
3. Während der Untersuchungszeit wurden im Main und der Rodach insgesamt 32 Fischarten erfasst. Damit konnten 70% der 45 Fischarten Oberfrankens nachgewiesen werden. Davon waren 15 Arten in der Roten Liste Deutschlands aufgeführt, von denen wiederum 13 Arten in der Roten Liste Bayerns vorkamen. Die Aufkommen indifferenter (10 Arten), kieslaichender (9 lithophile Arten) und obligat an Pflanzen laichende Fischarten (8 phythophile Arten) waren relativ ausgeglichen und ließen auf eine hohe Vielfalt an Reproduktionsbiotopen im untersuchten Mainsystem schließen.
Alle weiteren Arten gehörten anderen Laichgilden an. Aus naturschutzfachlicher Sicht war der Nachweis von 8 kieslaichenden und bundesweit gefährdeten Fischarten hoch zu bewerten (Äsche, Thymallus thymallus; Bachforelle, Salmo trutta; Barbe, Barbus barbus; Hasel, Leuciscus leuciscus; Lachs, Salmo salar; Nase, Chondrostoma nasus; Nerfling, Leuciscus idus und Rapfen, Aspius aspius). Im oberen Mainsystem gehörten damit 25 % der nachgewiesenen Arten der am stärksten gefährdeten Laichgilde der Flussfische an.
4. Einheitliche, charakteristische Fischgemeinschaften konnten in den Monitoring-Bereichen weder durch den Ausbauzustand der Flussstrecken (reguliert vs. renaturiert), noch durch die Streckentypen (Haupt- oder Nebengerinne, bzw. regulierter Flussbereich) vorhergesagt werden. Die Zusammensetzung der Fischgemeinschaft wurde vorrangig durch die geografische Lage der Monitoring Bereiche im Flusssystem bestimmt. Flussabwärts stiegen die Fischdichten und Erträge deutlich an, vor allem in den Seitengewässern. Die renaturierten Flussbereiche waren insgesamt die produktiveren Fischbezirke.
5. In den regulierten und renaturierten Flussbereichen aller Monitoring-Bereiche dominierten die euryöken Cyprinidenarten Aitel (Leuciscus leuciscus), Laube (Alburnus alburnus) und Rotauge (Rutilus rutilus) die adulte und juvenile Fischgemeinschaft. In den renaturierten Flussbereichen bildeten sich jedoch mit den Jahren komplexere, im Bestand ausgeglichenere und spezialisiertere Artengemeinschaften heraus, während die regulierten Flussbereiche zunehmend von euryöken Fischarten bestimmt wurden. In den regulierten Flussbereichen waren die Jungfischbestände gering. Die Entwicklung der Jungfischgemeinschaften hing vom Zeitpunkt der Flussrenaturierung ab. Zu Beginn stiegen die Bestände euryöker Cyprinidenarten an, bevor sich rheophile Jungfische, besonders in den renaturierten Hauptgerinnestrecken, durchsetzten.
6. Die renaturierten Seitengewässer waren wichtige Winterstandorte für die adulten und juvenilen Fischbestände. Stabile hydrologische und physikochemische Bedingungen, variable Gewässerstrukturen und ein niedriger Prädationsdruck
reduzierten die Mortalität der Bestände. Die morphologische Struktur, die Ausdehnung, die Anzahl und die Lage der Winterhabitate im Flusssystem (Grad der Isolation, Verzahnung mit der Aue) bestimmten zusammen mit dem Aufkommen an Raubfischen den Rekrutierungserfolg der einsömmrigen Jungfische (Altersklasse 0+). Die Variabilität der Gewässertiefe war das wichtigste Strukturmerkmal für die Qualität der Winterhabitate. Im Winter stiegen die Artenvielfalt, Diversität, Evenness und das durchschnittliche Körpergewicht der Jungfische (Altersklasse 0+ und 1+) bei zunehmender Tiefenvarianz signifikant an. Die Untersuchung am oberen Mainsystem zeigte, dass die Anlage tiefenvariabler Seitengewässer einen vielfältigen und ausgeglichenen Fischbestand fördern kann.
7. Die Driftphase ist ein Engpass im Lebenszyklus larvaler und juveniler Fische. Die renaturierten Flussbereiche waren für die Driftstadien Refugien mit günstigen Wachstumsbedingungen. Zusätzlich waren sie wichtige Ausgangspunkte für die Verbreitung der Jungfische im Flusssystem. In der Drift wurden 11 Arten erfasst. Es dominierten die Cyprinidenarten Aitel, Barbe, Gründling, Laube und Rotauge.
Die Drift zeigte ein deutliches saisonales und tageszeitliches Muster. Das gesamte Driftaufkommen nahm mit steigenden Wassertemperaturen zu. Der artspezifische Verlauf hing von der Laichperiode ab. Hydrologische Parameter bestimmten die Driftintensität. Die Drift konzentrierte sich in den regulierten Flussbereichen auf die Nacht. In den renaturierten Flussbereichen wurde zusätzlich die Dämmerung genutzt.
Die verlängerte Driftphase und die generell höhere Driftintensität in den renaturierten Flussbereichen steigerte die Chance, flussabwärts gelegene Habitate zu erreichen.
8. Die neu gestaltete Altwasser-Kiesseeanbindung zum Main ist ein wichtiges Laichgebiet und Jungfischhabitat. Die laterale Gewässerstruktur wurde von den juvenilen und adulten Fischgemeinschaften als Nahrungshabitat und Wintereinstand genutzt. Als Folge kam es zu umfangreichen saisonalen und tagesrhythmischen Wanderbewegungen zwischen Fluss und Seitengewässer. Wegen des hohen Raubfischbestands wanderten die Fische hauptsächlich bei Nacht.
Während der Hauptlaichzeit der Cypriniden und Perciden (Ende April bis Juli 2003) wanderten mehr Laichfische in das Seitengewässer als in den Fluss. Besonders für die phythophilen Arten Hecht (Esox lucius), Schleie (Tinca tinca) und Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus) waren die Laichbedingungen im Seitengewässer günstig (submerse Makrophyten, ausgedehnte Überflutungszonen, hohe Wassertemperatur). Die Anbindung war im Vergleich zum regulierten Main und einem reliktischen Altwasserarm flussabwärts das hochwertigste Jungfischhabitat für viele Cypriniden- und Percidenarten der Altersklasse 0+. Das reichhaltige Zooplanktonangebot in der Anbindung führte zu tageszeitabhängigen „feeding migrations“ bei juvenilen und adulten Fischen. Im Oktober begannen die juvenilen und adulten Fische ihre Wintermigration in die Altwasser-Kiesseeanbindung, ausgelöst durch fallende Wassertemperaturen und steigende Abflusswerte. Die physikochemischen und hydrologischen Bedingungen waren für die Fische dort günstiger als im regulierten Main.
9. Die Renaturierungsmaßnahmen verbesserten für die Leitfischart Barbe das Angebot, die Größe und die Verknüpfung lebenswichtiger Habitattypen. Innerhalb von 5 Jahren (1999-2004) stieg der Anteil der Barbe am gesamten Fischbestand von 12% auf 16%. Die Erträge erreichten natürliche Bestandswerte. Die intakte Populationsstruktur der Barbe, charakterisiert durch ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis und einen Überhang an Jungfischen, belegte eine grundlegende Verbesserung des Rekrutierungspotenzials durch die Flussrenaturierungen. Das vielfältige, ausgedehnte und eng verzahnte Angebot an Jungfischhabitaten in den renaturierten Flussbereichen verbesserte die Bestandsentwicklung 5 weiterer rheophiler Fischarten (Aitel, Gründling, Hasel, Nase und Rapfen).
10. Die Untersuchung der Flutmulden an der Rodachrenaturierung Redwitz zeigte, dass ausgedehnte Auenbereiche und neu geschaffene Auengewässer eine wichtige Funktion als Refugien und Jungfischhabitate besitzen und den natürlichen Fischbestand stabilisieren können.
11. Die Abflussdynamik beeinflusste die Fischgemeinschaften. Während Hochwasserwellen konzentrierten sich die Fischbestände kurzfristig entlang der Ufer, in den Seitengewässern und den Überflutungszonen der Aue. Das bessere Angebot an Refugien in renaturierten Flussbereichen erleichterte den Fischen ein schnelles Ausweichen.
Mittelfristig bestimmten die Abflussverhältnisse zur Laichzeit und während der Jungfischentwicklung die Jahrgangsstärken der Fischarten. Ausbleibende Hochwasserwellen in Frühjahr und Sommer 2003 förderten die 0+ Jahrgangstärken der rheophilen Arten Barbe, Gründling, Hasel, Nase und Rapfen. Strukturelle und hydromorphologische Veränderungen von Flussbereichen durch wiederholte Hochwasserwellen veränderten langfristig das Artenspektrum der Fischgemeinschaft (z.B. Rodach).
12. Von den aktuell ausgeführten Renaturierungsmaßnahmen, die sich vorrangig auf den Hauptstrom konzentrieren, profitieren vor allem die Bestände rheophiler Fischarten.
Zukünftige Renaturierungsmaßnahmen müssen die qualitative und quantitative Verbesserung der lateralen Gewässerverknüpfung stärken (Altwässer, Kiesseen). Dies würde die Situation der phythophilen Fischarten verbessern und das Angebot an Refugialräumen erhöhen. Winterliche Extremabflüsse werden durch die Klimaerwärmung zunehmen, wodurch Refugien für die Fischbestände noch wichtiger werden.
13. Ein praxisrelevantes Leitbild des Mains als dynamischer Kiesfluss muss seine funktionalen Aspekte in den Mittelpunkt stellen, wie die Abflussdynamik, das Habitatmosaik, das Angebot an Refugien und die Verknüpfung zwischen Fluss und Aue. Damit werden zusätzlich wichtige verhaltensökologische Mechanismen im Lebenszyklus der Flussfische abgedeckt (Drift, saisonale und tageszeitliche Wanderungen etc.). Die Wiederherstellung der historisch belegten Fischgemeinschaft mit Langdistanzwanderern wie Lachs (Salmo salar) und Maifisch (Alosa alosa) ist im oberen Mainsystem alleine durch die Renaturierungsmaßnahmen nicht zu erreichen. Weitere Verbesserungen der Längsdurchgängigkeit im gesamten Mainsystem sind notwendig.
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Organisation Abschlussarbeit Dissertation
Herausgeber Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften der Universität Bayreuth Erscheinungsort Bayreuth Editor
Sprache de Sprache der Zusammenfassung Originaltitel
Editor der Reihe Titel der Reihe Kurztitel der Reihe
Band der Reihe Ausgabe der Reihe Edition
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Notizen Geprüft (down) nein
Rufnummer Signatur 2806
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