Meerforelle

Salmo trutta LINNAEUS, 1758

Andere deutsche Namen
Lachsforelle, Strandlachs, Weißforelle, Trump, Silberlachs, Schwarzlachs, Möllitz, Breden, Sülberlaß

Biologie

Die Meerforelle ist mit dem Lachs nahe verwandt. Sie gilt als die Stammform von Bach- und Seeforelle. Wie der Lachs ist die Meerforelle ein anadromer Wanderer, sie wandert zur Fortpflanzung aus dem Meer die Ströme und Flüsse hinauf. Die Jungtiere verbringen ihre ersten Lebensjahre im Süßwasser, bevor sie ins Meer abwandern. Als erwachsener Fisch hält sich die Meerforelle in den küstennahen Gewässern von Nord- und Ostsee auf, wobei sie sich wohl näher zur Küste hin orientiert als der Lachs. Hier ernährt sie sich räuberisch von anderen Fischen. Bei guter Ernährung färbt sich das fleisch der Meerforelle rötlich, ähnlich wie beim Lachs. Bach- und Meerforelle gelten als unterschiedliche Lebensraumtypen der gleichen Art, lassen sich dem entsprechend vom Äußeren her schwer unterscheiden. Sicherstes Merkmal einer erwachsenen Meerforelle ist der hohe Strontiumgehalt in ihren Schuppen. Im Meerwasser kommt Strontium in wesentlich höheren Konzentrationen vor als im Süßwasser.

Verbreitung / Gefährdung
Verbreitung in Europa:

Küstennahe Gewässer des Atlantiks von Nordportugal bis zum Nordpolarmeer, um Island, Groß-Britannien und Südgrönland, im Schwarzen und im Kaspischen Meer.

Vorkommen in Deutschland:

Ursprünglich war die Meerforelle über ganz Deutschland verbreitet mit Ausnahme des Donausystems. Zwischenzeitlich war sie in Deutschland vollständig verschollen. Im Gegensatz zum Lachs, der durch Besatzmaßnahmen gestützt wird, finden sich Meerforellen auch ohne solche Maßnahmen seit Anfang der 1990er Jahre wieder selten aber regelmäßig in einigen großen Flüssen ein.

Gefährdungsfaktoren:

Wie auch der Lachs wurden die Bestände der Meerforelle durch Überfischung der Laichbestände stark reduziert. Zum vollständigen Erliegen der Populationen führte dann der Bau von Wehren und andere Querbauwerken Anfangs des 20. Jahrhunderts. Durch Stauhaltung verschlammten wichtige Laichgründe der Meerforellen, viele sind durch den Gewässerausbau zerstört worden. Auch die zunehmende Gewässerverschmutzung hat zum Rückgang der Art beigetragen.

Schutz:

Inzwischen bemüht man sich verstärkt, Wanderfische wie Meerforelle oder Lachs wieder einzubürgern. Die Flüsse müssen wieder durchwanderbar werden, so dass die notwendigen überströmten kiesigen Laichgründe erreicht werden können.

Fortpflanzung

Zur Fortpflanzung wandern die Meerforellen im Spätsommer aus dem Meer wieder in ihre Heimatgewässer zurück, wobei sie oft weiter aufwärts wandern als der Lachs. Bei dieser Wanderung können bis zu 1,5 m hohe Hindernisse übersprungen werden. Anfang November bis Ende Januar erreichen sie ihre Laichgebiete in den Oberläufen der Ströme und großen Flüsse. Hier schlägt das Weibchen mit ihrer Schwanzflosse flache Gruben in den kiesigen Untergrund. Die gelb- bis orangefarbenen Eier werden bei der Ablage in die Kieszwischenräume eingeschwemmt. Auf diese Weise laicht das Weibchen an mehreren Plätzen ab, wobei die Eier von mehreren Männchen befruchtet werden. Nach dem Laichstress sterben einige Elterntiere ab. Im Gegensatz zum Lachs erreicht ein großer Teil der Elterntiere wieder das Meer. Je nach Wassertemperatur schlüpfen die Larven nach 80 – 210 Tagen. Ungefähr weitere 40 Tage ernähren sich die anfangs ca. 2 cm langen Larven von ihrem großen Dottersack. Die kleinen Meerforellen können nicht von Bachforellen unterschieden werden. Sie ernähren sich von Bodentieren und Anflugnahrung. Nach 2 – 3 Jahren wandern sie ins Meer ab. Hier werden sie nach 4 – 7 Jahren fortpflanzungsfähig.

Anzahl Eier pro Weibchen: 5.000 – 30.000
Eigröße: 5,0 – 5,5 mm
Fortpflanzungszeit: November – Januar
Geschlechtsreife: 4. – 7. Jahr
Tagesgrade: 400
Bestimmung

Der Körper der Meerforelle ist gedrungener als der des Lachses, der Schwanzstiel ist etwas kürzer und dicker. (#Lachse kann man am Schwanz halten, Meerforellen nicht.#) Beim erwachsenen Tier ist der Rücken ist blaugrau gefärbt, die Seiten sind heller und haben einige dunkle Punkte, jedoch weniger als beim Lachs. Junge Meerforellen weisen eine ähnliche Färbung wie Bachforellen auf und können von diesen praktisch nicht unterschieden werden. Die Pflugscharbeinplatte ist im Gegensatz zu der des Lachses einreihig bezahnt. Wie auch beim Lachs verlängert sich zur Laichzeit der Unterkiefer des Männchens zu einem Laichhaken, jedoch weniger deutlich ausgeprägt. Die Laichfärbung ist kontrastreicher und nicht so auffällig wie beim Lachs.

Flossenstrahlen:

Rückenflosse 12-14
Schwanzflosse 19
Brustflosse 13-14
Bauchflosse 9
Afterflosse 11-12
Fettflosse vorhanden

Anzahl Schuppen auf Seitenlinie: 105-130 Schuppen

 

Wachstum
Literatur

Fische, Neunaugen und Flusskrebse in den Binnengewässern Deutschlands, Österreichs und der Schweiz