Hecht

Esox lucius LINNAEUS, 1758

Andere deutsche Namen:
Grashecht (junger Hecht), Sticker, Wasserwolf, Schnuck, Snöck, Häk, Heekt, Hengste, Schnäbele

Biologie

Der vom Hecht bevorzugte Lebensraum liegt in den kraut- und strukturreichen Uferzonen stehender und langsam fließender Gewässer. In großen Seen kann er sich jedoch auch im Freiwasser, den Futterfischen nachschwimmend, aufhalten. In der Regel lauert er jedoch im Uferbereich zwischen Pflanzen um seine Beute durch plötzliches, pfeilschnelles Vorschießen zu ergreifen. Bis zu einer Länge von ungefähr 5 cm ernähren sich die jungen Hechte von Zooplankton. Dann besteht die Nahrung fast ausschließlich aus Fischen und Amphibien. Kleine Wirbeltiere werden jedoch auch gefressen. Bei zu dichten Beständen kommt es oft zu Kannibalismus. Der Hecht kann ein hohes Alter von bis zu 30 Jahren erreichen und gehört mit einer Körperlänge von bis zu 180 cm zu den größten Fischarten Europas.

Verbreitung / Gefährdung
Verbreitung in Europa:

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Hechtes umfaßt das ganze Europa mit Ausnahme des südlichen Italiens, der iberischen Halbinsel, Griechenland und Teilen Nordskandinaviens.

Vorkommen in Deutschland:

Der Hecht ist im gesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vorhanden. Aufgrund verschiedener Gefährdungsfaktoren sind seine Bestände stellenweise zurückgegangen. Diesen Rückgang sucht man oft durch Besatz auszugleichen. In den meisten Bundesländern ist er als gefährdet eingestuft.

Gefährdungsfaktoren:

Durch den Gewässerausbau und die Gewässerbegradigung sind die zur Fortpflanzung des Hechtes notwendigen Überschwemmungsgebiete oder krautreichen Uferzonen verloren gegangen. Als ausgesprochener Raubfisch ist der Hecht auf einen guten „Futterfisch“-Bestand angewiesen.

Schutz:

Der Wiederherstellung von natürlichen Laichhabitaten wie Überschwemmungsgebiete oder krautreiche, flache Uferzonen sollte mehr Bedeutung zukommen. Gewässerreinhaltung und an die Gewässerbeschaffenheit angepaßten Fischbesätze sind die Gewährleistung für einen gesunden „Futterfisch“-Bestand.

 

Fortpflanzung
Hechtlarve kurz nach dem Schlupf
Hechtlarve kurz nach dem Schlupf

Zur Fortpflanzung sucht der Hecht im Frühjahr Überschwemmungszonen oder seichte, verkrautete Uferzonen und Gräben auf. Die klebrigen Eier werden an Wasserpflanzen angeheftet. Die Larven schlüpfen je nach Wassertemperatur schon nach 10-15 Tagen. So lange sie noch von ihrem Dottersack zehren, haften sie mit ihren am Kopf sitzenden Klebdrüsen an Wasserpflanzen. Die Jungfische können bei einem ausreichenden Nahrungsangebot im ersten Jahr bis zu 35 cm groß werden.

Anzahl Eier pro Weibchen: bis 215.000
Eigröße: 2,5 – 3mm
Fortpflanzungszeit: Februar – Mai
Geschlechtsreife: M: 2. – 3. Jahr; W: 3. Jahr
Tagesgrade: 135

Verschiedene Entwicklungsstadien von Hechteiern

Bestimmung

Der Hecht läßt sich von den anderen europäischen Süßwasserfischarten leicht durch seine entenschnabelförmige, platte Schnauze und seiner weit nach hinten versetzten Rückenflosse unterscheiden. Das Maul ist mit großen, spitzen Zähnen auf dem Unterkiefer besetzt. Der Oberkiefer besitzt kleinere Zähne wie auch Hechelzähne. Die Grundfärbung ist grün, der Rücken dunkler. Der Kopf ist mit dunklen Längsbinden, der Rumpf mit gelblichen Querbinden gemustert.

Flossenstrahlen:

Rückenflosse 19 – 23
Schwanzflosse 19
Brustflosse 14
Bauchflosse 19
Afterflosse 16 – 21
Fettflosse keine

Anzahl Schuppen auf Seitenlinie:   110-130 Schuppen

Wachstum
Beim Hecht lassen die Schuppen in der Regel eine Altersbestimmung zu.
Literatur

Fische, Neunaugen und Flusskrebse in den Binnengewässern Deutschlands, Österreichs und der Schweiz