Blaubandbärbling

Pseudorasbora parva (TEMMINK & SCHLEGEL, 1842)

Andere deutsche Namen:
Amurgründling, Amurbärbling, Pseudokeilfleckbarbe, Pseudokeilfleckbarsch, Bunter Gründling, Blaubandgründling

Biologie

Der Blaubandbärbling wurde schon um 1960 aus seiner eigentlichen Heimat in den europäischen Teil der UDSSR und nach Rumänien eingeführt. Durch Unachtsamkeit, wahrscheinlich als Beifisch bei Besatzfischen wurde er dann weiter Richtung Westen verschleppt, bis er dann schließlich um 1985 Deutschland erreichte. Sein Anpassungsvermögen ermöglicht ihm die Besiedlung von fast allen Gewässertypen, lediglich in sommerkalten Gewässern scheint er sich nicht wohlzufühlen. Sein Temperaturoptimum liegt um 24° C, sommerliche Höchsttemperaturen um 32° C werden noch problemlos überstanden. Als Nahrung dienen in Fließgewässern kleine Wirbellose während in stehenden Gewässern auch noch pflanzliches und tierisches Plankton aufgenommen wird.

Verbreitung / Gefährdung
Verbreitung in Europa:

Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Ost-Russland bis Japan und Südchina. In diesem Gebiet ist der Blaubandbärbling mit einigen Unterarten weit verbreitet.

Vorkommen in Deutschland:

Nach der Einschleppung in der BRD um 1985 hat sich der Blaubandbärbling kontinuierlich weiter verbreitet. Er ist zerstreut über ganz Deutschland verbreitet und bildet hier auch in der Regel stabile Populationen.

Gefährdungsfaktoren:

Durch seine starke Ausbreitungstendenz und der Überlappung seiner Habitatnische mit derer vieler einheimischer Arten stellt er für diese selbst eine Gefahr dar. Einer weiteren Verbreitung sollte möglichst Einhalt geboten werden.

Schutz:

Als nicht einheimische Art steht der Blaubandbärbling nicht unter Schutz.

Fortpflanzung

Wie die meisten Cypriniden bilden auch die Männchen des Blaubandbärblings einen deutlichen Laichausschlag. Dieser wird nur am vorderen Kopfbereich gebildet und durch dornenartige Höcker oberhalb des Oberkiefers dominiert. Die Männchen zeigen zur Fortpflanzungszeit ein deutliches Revierverhalten und bereiten ein ungefähr handtellergrosses Laichareal durch Säuberung des Untergrundes vor. Durch ein auffälliges Balzritual werden meist mehrere Weibchen zur Eiablage angeregt. In der Literatur werden zur Anzahl der abgelegten Eier pro Weibchen unterschiedliche Angaben gemacht. Die Stückzahl schwankt zwischen 300 und 3000. In der Regel scheinen es wenige 100 zu sein die mit einem Mal abgelegt werden. Als Portionslaicher laichen die Weibchen jedoch mehrmals in einer Fortpflanzungsperiode ab. Die Eier kleben sehr stark und haften sofort am Untergrund fest. Auffallend ist ihre Form, die nicht kugelförmig sondern eiförmig ist. Die Mikrophyle liegt ab stumpfen Ende. Nach drei Tagen befinden sich die Eier bei 20° C im Augenpunktstadium, nach 5 Tagen schlüpfen die Larven. Während der Entwicklung werden die Eier vom Männchen bewacht.

Anzahl Eier pro Weibchen: 300 – 3.000
Eigröße: 1,2 mm breit; 1,7 mm lang
Fortpflanzungszeit: April – Juli
Geschlechtsreife: 2. Jahr
Bestimmung

Der Blaubandbärbling ist eine Kleinfischart die eine Maximallänge von 12 cm erreicht. Die Grundfarbe ist graugrün, leicht silbrig. Eine dunklerer Längststreifen zieht sich an der Körperseite von der Nasenspitze bis zur Schwanzflosse. In der Fortpflanzungszeit bekommt das Weibchen eine leicht Goldfärbung, das Männchen einen bläulichen Schimmer. Wie bei vielen Arten kann die Färbung jedoch stark variieren. Das Maul ist sehr klein und oberständig, Bartfäden fehlen. Entgegen seiner deutschen Bezeichnung gehört der Blaubandbärbling systematisch zur Unterfamilie der Gründlinge.

Rückenflosse 9
Schwanzflosse 31 – 35
Brustflosse 11 – 15
Bauchflosse 7 – 8
Afterflosse 8
Fettflosse keine

Anzahl Schuppen auf Seitenlinie:   32-38 Schuppen
Schlundzahnformel: 5.-5.

Wachstum
Literatur

Fische, Neunaugen und Flusskrebse in den Binnengewässern Deutschlands, Österreichs und der Schweiz